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Neurochirurgen tagen am Wörthersee
Die Neurochirurgie entwickelt sich rasant und die Möglichkeiten werden immer ausgefeilter. Parallel zur Entwicklung in anderen Disziplinen nimmt der Grad an Superspezialisierung zu. „Umso wichtiger ist es für eine Fachgesellschaft Perspektiven für Arbeitsgebiete zu liefern und eine zukunftsträchtige Ausbildungsstruktur vorzuhalten“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Thomas Kretschmer, Tagungspräsident bzw. Ausrichter, und Abteilungsvorstand für Neurochirurgie und Neurorestauration im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.
Das Feld der Neurochirurgischen Restauration bietet seiner Ansicht nach dafür „eine glänzende Perspektive“: „Der Erhalt und die Wiederherstellung von Funktion sind seit jeher tief in der Neurochirurgie verwurzelt“, begründet Kretschmer. Vom ausgefeilten Monitoring, über moderne navigationsgekoppelte intraoperative Verfahren gibt es mannigfaltige Ansätze zur Reduzierung der Eingriffsmorbidität, zum Erhalt und zur Wiederherstellung verloren gegangener Funktion und Reduzierung von funktionsbeeinträchtigenden Schmerzen. Die spezielle neurochirurgische Intensivmedizin ist oftmals ein erster Schritt in Richtung Wiederherstellung. „Die rekonstruktive Neurochirurgie an sich ist eine weitere Subspezialität und beinhaltet eine Fülle von Behandlungstechniken“, so Kretschmer. Er beschäftigt sich seit 25 Jahren klinisch und wissenschaftlich mit der Wiederherstellung von verloren gegangener Nervenfunktion in all ihren Facetten. Neu am Behandlungshorizont sind Verfahren zur Funktionswiederherstellung nach Schlaganfall und Rückenmarksverletzungen. Sie rücken zunehmend in den Fokus der medizinischen Behandlung. „Hier konnten in den letzten Jahren erstaunliche Fortschritte erzielt werden“, berichtet Kretschmer. Das volle Potential wird zukünftig in weitreichenden interdisziplinären Ansätzen ausgeschöpft werden. Das neurochirurgische Fachgebiet ist hier in bester Ausgangsposition und insbesondere Klagenfurt kann viel zur Weiterentwicklung beitragen.
Die Tagung wird neben wissenschaftlichen Vorträgen zu den gängigen neurochirurgischen Arbeitsbereichen auch einen Überblick über die faszinierenden Möglichkeiten der Funktionswiederherstellung durch Nervenumleitungen (Nerventransfers) bieten. Zu diesem Thema referieren internationale Experten, Univ.-Prof. Dr. Kretschmer ist einer von ihnen. Erst letzte Woche wurde von ihm im Klinikum Klagenfurt wieder ein Patient mit einer Lähmung des Armes mittels aufwendiger Nerventransplantationen und Nervenumleitungen operiert. Er konnte bereits nach 5 Tagen das Krankenhaus verlassen. Das Ergebnis wird sich nach Auswachsen der Nerven innerhalb des nächsten Jahres zeigen.
Details und Programm: www.oegnc-jahrestagung.at