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LKH Laas » Assistenzärztin der Unfallchirurgie mehrfach ausgezeichnet

29 / May / 2019

Assistenzärztin der Unfallchirurgie mehrfach ausgezeichnet

Binnen weniger Tagen wurde Dr. Amelie Kanovsky, BSc. (31), Assistenzärztin der Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, mehrfach für ihre Studien ausgezeichnet. Unter anderem mit der Nachwuchsförderung 2019 von „AO-TRAUMA“ – dem weltweit größten Traumanetzwerk. Sie will mit ihrer Studie die Heilung von komplizierten Brüchen bei Osteoporose optimieren, um den Patienten eine bessere Prognose zu ermöglichen.

Zwei Jahre lang – von 2016 bis 2018 – wertete Assistenzärztin Dr. Amelie Kanovsky Daten von im Alters-Trauma-Zentrum operierter, geriatrischer Patienten aus. „Sie alle hatten bereits eine Hüft- bzw. Knieprothese als sie sich bei einem Sturz einen Knochenbruch an der Prothese zugezogen haben. Um sie optimal zu versorgen, stehen uns Unfallchirurgen verschiedene Techniken zur Verfügung“, berichtet Kanovsky, die in ihrer Studie untersuchte, „welche Technik für welchen Frakturtyp am geeignetsten ist.“ Zentral dabei ist, dass die Patienten rasch wieder ihre Mobilität zurückgewinnen.

Mit Unterstützung von Prim. Univ.-Prof. Dr. Ernst Müller, Leiter der Unfallchirurgie am Klinikum, und dem Alters-Trauma-Zentrum konnte die Frage nach der optimalen Technik, wie sie bereits im Klinikum angewandt wird, nun auch wissenschaftlich belegt werden. „Ich reichte meine Forschungsarbeit bei der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie ein“, so Kanovsky, die sich über einen Award und der damit verbundenen Teilnahme am internationalen Kongress der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) Anfang Mai 2019 in Prag freuen durfte.

„Dort präsentierte ich meine Arbeit vor 1.100 Fachkollegen aus insgesamt 48 Länder“, berichtet Kanovsky. Die Leistungen der jungen Unfallchirurgin waren derart beeindruckend, dass sie den „ESTES Congress Award 2019“ mit nach Hause nehmen durfte.

Optimierte Heilung bei Knochenbrüchen

Die Freude über den Erfolg in Prag war natürlich riesig, doch für Kanovsky ging es nur wenige Tage später nach Hamburg. „Am 11. Mai begann die `AO - Trauma 3-Länder-Tagung`. Bei der AO-Trauma handelt es sich um das größte weltweite Traumanetzwerk“, sagt Kanovsky, die dort ebenfalls über ein Forschungsgebiet sprach. „Ich präsentierte mein Forschungsprojekt, das ich nächstes Jahr in enger Kooperation mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg geplant habe.“

Bei dem Projekt handelt es sich um die Stimulierung der Knochenbruchheilung im geriatrischen Patienten bei Osteoporose. Dafür will Kanovsky das Nebenprodukt von Stammzellen, die sogenannten „Vesicles“ nutzen. „Diese Vesicles sollen den Knochen zur Heilung anregen. Erste Tests sind sehr vielversprechend“, erzählt die Assistenzärztin. „Die Forschung von Dr. Kanovsky könnte zu einer deutlichen Optimierung in der Frakturbehandlung führen. Sie hat sich damit gegen die Präsentationen von Unikliniken durchgesetzt und das ist eine besondere Auszeichnung“, freut sich auch Prim. Univ.-Prof. Dr. Müller. Mit der Preisverleihung der Nachwuchsförderung in Hamburg wird die Bedeutung dieses Behandlungsansatzes hervorgehoben.

In den kommenden Monaten wird Dr. Kanovsky noch weitere Vorträge im In- und Ausland halten. „Die nächste Präsentation ist im September 2019 bei einem Kongress in Warschau geplant.“ Dabei wird sie Halswirbelsäulenfrakturen thematisieren.

Alters-Trauma-Zentrum

Dr. Amelie Kanovsky ist als Assistenzärztin der Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee tätig. Sie ist hierbei im Rahmen des Alters-Trauma-Zentrums in die klinische Betreuung und Behandlung von geriatrischen Patienten mit Knochenbrüchen bei Osteoporose mit eingebunden. Das Klinikum Klagenfurt ist das erste und bisher einzige Krankenhaus in Österreich mit einem zertifizierten Alters-Trauma-Zentrum. Ein strukturierter Behandlungspfad, sowie interdisziplinäre Patientenbesprechungen sind das Herzstück des zertifizierten Trauma-Zentrums. Zentrale Eckpunkte sind etwa eine angemessene Schmerztherapie von Beginn an, eine rasche chirurgische Versorgung zwischen 24 und 48 Stunden nach Einlieferung ins Krankenhaus oder die Mobilisierung der Patienten durch Physiotherapeuten wenige Stunden nach der Operation.